Die Lebenswende eines Glamourgirls

Tina Schmidt besuchte die FCSF

Fashion war Passion. Tina Weiss wusste immer, was hip und in Mode war. Beruflich früh erfolgreich, hatte sie bald ihre eigene Agentur, redete im Fernsehen über Sex, fotografierte als Reporterin für Zeitungen und Magazine und war gefragt als Stylistin von Models und Prominenten. Mit ihrem Label «World of Venus» kreierte sie Pin-Up-Kalender, vermittelte Hostessen und war gern gesehener Gast an den VIP-Events der Fashion- und Medienbranche. Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere verlässt Tina alles, was ihrem Leben bis hierhin Sinn und Sicherheit gibt. Sie reist nach Indien, um sich selbst zu finden. Dort, am Ende der Welt, erfährt sie in einem christlichen Waisenhaus eine ganz andere Art von Liebe. Eine Liebe, die nichts fordert, aber alles schenkt. „Seit ich Gott kenne, weiß ich, was Liebe wirklich ist!“ sagt die Schweizerin, die sich „Venus“ nannte. Jetzt heißt sie Tina Schmidt und besuchte die Freie Christliche Schule Frankfurt im vergangenen März. Dabei erzählte sie den Schülerinnen und Schülern der FCSF aus der Welt der Schönen und Reichen und ihrem eigenen „Leben zwischen Freiheit und Liebe“:

„Wir werden nie wissen, wer wir sind, wenn wir nicht den kennen, der uns erschaffen hat…“ Geehrt und gespannt folgte ich der Einladung der FCSF. Mein letzter Besuch in der deutschen Großstadt lag schon einige Jahre zurück. An der Schule fühle ich mich sofort willkommen, als ich mit Freundin und Fahrerin Cornelia ankam. Begrüßt wurde ich mit Dankbarkeit, Wertschätzung, aber auch mit Gespanntheit und einer Prise Neugier. Einige hundert Augenpaare waren dann auf mich gerichtet, als ich frühmorgens in der Aula aus meinem Leben berichtete, in welches Gott vor sieben Jahren eingegriffen hat. Ich ließ die Schüler hinter die Fassade meines glamourösen und hedonistischen Lebensstils in der Medien- und Modebranche blicken, den ich bis Ende Dreißig gepflegt habe. Doch hinter dem perfekten Lächeln versteckte sich viel Unsicherheit, Einsamkeit, Beziehungsunfähigkeit und ein wurzelloses Fundament. Ich erzählte ihnen von der Fassade einer Scheinwelt, die von außen zwar begehrlich wirken mochte, die schließlich aber wie ein Kartenhaus einstürzte. Die vermeintliche Freiheit, alles tun und lassen zu können, was ich wollte, wurde sinnbildlich zum goldenen Gefängnis aus dem ich von einem Gott, der Liebe und Vergebung schenkt, befreit wurde. Danach wurde ich mit Fragen bombardiert wie «Waren sie schon mal im Gefängnis?», «Welche Drogen haben sie genommen?» oder «Was war das Schlimmste, was sie je gemacht haben?», die ich bereitwillig unter einigen Lachern, aber auch unter viel Geflüster zwischen den Schülern beantwortete. Dann hatte ich noch Zeit mit den Mädchen alleine, die sehr wertvoll war, in der ich vor allem Fragen zu persönlichen Themen wie Liebe, Sex, Familie und Freundschaft beantwortete, aber auch mit ihnen über die Mode- und Modelwelt und Social Media sprach. So konnte ich von einem Gott zeugen, der uns nicht den Spaß verderben möchte, sondern der ein himmlischer Vater ist, der uns Liebe, Bestätigung, Sicherheit und Schutz geben möchte und der für jeden Menschen einen einzigartigen Plan hat. Jesus hat so viele Likes für uns bereit, dass wir nicht auf die Bestätigung von anderen und vor allem nicht durch Social Media warten müssen! Dann ging ich mit der Hoffnung, dass sie nicht alles erleben müssen, was ich gemacht habe und dass sie sich ihrer Identität, ihrer Grenzen und ihrer Kostbarkeit bewusster sind, als ich das für lange Zeit war. Wie Paulus es so schön in der Bibel sagt: «Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten» (Die Bibel in 1. Korinther 10,27).
▶ Tina Schmidt