Am 10. August 2018 fand unser Schulgottesdienst statt. Da die Lukaskirche in Sachsenhausen, die uns viele Jahre lang eine gute Gastgeberin war, für unsere wachsende Schulgemeinde zu klein geworden war, fand der Schuljahresanfangsgottesdienst diesmal im Saalbau Bornheim statt. Als Motto des Gottesdienstes hatten wir das wichtige Thema Vergebung gewählt. Pastor Matthias Puckett von der Ichthys Gemeinde in Frankfurt-Nied konnten wir dabei für die Ansprache gewinnen. Es war sehr beeindruckend, diesen großen tätowierten Mann, in dem man nicht unbedingt auf den ersten Blick einen Prediger entdeckt hätte, von der Kraft der Vergebung sprechen zu hören. Als ungeliebtes, von seinem Vater misshandeltes Kind, wurde er selbst gewalttätig, geriet ins Rockermilieu, verkaufte Drogen und führte ein Leben, das von Gewalt und Härte geprägt war. Bis er eines Tages, als er ganz am Boden lag, die Liebe Gottes wie eine Offenbarung erlebte.
Diese Liebe und die Vergebung, die er von Gott erfuhr, machten sein Leben neu. Ja sie führten sogar dazu, dass er seinem Vater vergeben konnte, der ihm so viel angetan hatte. Pastor Puckett machte in seiner temperamentvollen Ansprache deutlich dass Vergebung nicht nur den freigibt, der sie empfängt, sondern auch den, der sie gewährt. Sie sprengt Ketten und schafft einen Neuanfang. Vergebung wird aber dadurch möglich, dass wir die Macht und Größe der Vergebung Gottes erfahren, die uns das Recht nimmt, uns der Vergebungsbereitschaft zu entziehen. Umrahmt wurde diese wichtige Botschaft von Liedern der Kolibris und Rotkehlchen unter der Leitung von Frau Becker und einer Lesung des Gleichnisses vom unbarmherzigen Schuldner aus Matthäus 18. Das gemeinsame Lied „Wie ein Fest nach langer Trauer“ von Jürgen Werth machte noch einmal deutlich, welch eine befreiende Kraft die Vergebung besitzt.
▶ Michael Hempelmann