Wie abhängig sind Medien und Politik voneinander?

Wie abhängig sind Medien und Politik voneinander?

Eine Pressesprecherin und ehemalige Radiomoderatorin berichtet

Am 7. März 2019 besuchte uns Bianca Walther, die mittlerweile Sprecherin des SPDBundesparteivorstands und des Generalsekretärs ist. Obwohl sie erst 28 Jahre alt ist, hat sie bereits diverse Erfahrungen im Bereich Medien, sowie im Bereich der Politik gesammelt und uns diese in einer Doppelstunde nähergebracht. Der Grundkurs, sowie der Leistungskurs in Politik und Wirtschaft haben sich im Unterricht mit dem Thema „Medien und Politik“ beschäftigt und sich gefragt: „Wie abhängig sind Medien und Politik voneinander?“ Durch ihre Arbeitserfahrung als Radiomoderatorin in der Medienbranche und ihren Wechsel in die Politik, wurde sie mit beiden Seiten konfrontiert und konnte uns somit beide Seiten vorstellen. Bei ihre Arbeit als Pressesprecherin wird sie tagtäglich mit den Medien konfrontiert und arbeitet mit den Politikern zusammen. Beispielsweise pflegt sie engen Kontakt zu verschiedenen Journalisten und plant Interviews für die Politiker, indem sie sich vorher damit beschäftigt, eine Richtlinie zu entwerfen, an dem sich der Politiker orientieren kann. So ist sie auch für das Image der Partei mitverantwortlich. In ihrer Präsentation hat Frau Walther uns gezeigt, an welchen Stellen und inwiefern Medien und Politik aufeinandertreffen. Unsere Frage wurde deutlich beantwortet: Politik und Medien sind im selben Maße voneinander abhängig. Politiker brauchen die Medien, um eine Verbindung zwischen der breiten Öffentlichkeit und der Politik herzustellen. Genauso wie die Medien die Politik für ihre Berichterstattung brauchen. Gerade im Zeitalter der Digitalisierung, in dem immer weniger analoge Medien, sondern digitale Medien genutzt werden, wächst die gegenseitige Abhängigkeit kontinuierlich. Für uns als Schüler war der Besuch von Frau Walther sehr aufschlussreich und hat uns viele Denkanstöße gegeben.
▶ Gabriela und Léa (Jahrgangsstufe 12)

Ankläger der Auschwitz-Prozesse als Zeitzeuge zu Besuch

Ankläger der Auschwitz-Prozesse als Zeitzeuge zu Besuch

Heutzutage ist es für viele von uns selbstverständlich, über Auschwitz und die schlimmen Verbrechen des NS-Regimes zu sprechen, vor allem für die jüngeren von uns. Doch es war ein weiter Weg, um über diese Zeit zu sprechen, mit fundierter Quellenlage und ausgearbeiteten Unterrichtsmaterialien. Einen kleinen Einblick, wie komplex und langwierig diese Angelegenheit war, durften die Schülerinnen und Schüler ab Jahrgangsstufe 10 am Freitag, den 7. Februar 2020, in der Aula der FCSF erhalten. Dort war Herr Gerhard Wiese zu Gast an der FCSF. Er gehörte zu den drei jungen Staatsanwälten, die im Auftrag des hessischen Generalstaatsanwaltes Fritz Bauer den ersten Auschwitz-Prozess vorbereiteten und die Anklage vertraten. Diese Prozesse, die in den 1960er und 1970er Jahren in Frankfurt stattfanden, gelten als einer der bedeutendsten Ereignisse in der Aufarbeitung der NS-Verbrechen. Als Vorbereitung auf den interessanten Auftrag von Herrn Wiese wurde einen Tag zuvor der Film „Im Labyrinth des Schweigens“ gezeigt. Er erzählte nicht nur von der Zusammenarbeit mit Fritz Bauer und dem Verlauf der Prozesse, sondern er berichtete auch aus seinem eigenen bewegten Leben und teilte so manche Anekdote. Beschreibungen der einzelnen Fälle wie beispielsweise die des KZ-Arztes Doktor Fischer. Hierbei drängte sich bei den Zuhörern zunehmend die Frage auf, wie die Angeklagten auf die Konfrontation mit ihren Straftaten reagierten. Leider musste Herr Wiese bestätigen, dass keiner wirkliche Reue zeigte und seine Taten bedauerte.